Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Auf ein sehr erfolgreiches Jahr mit zahlreichen Aktivitäten blickt der Förderverein des Zentrums für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ZEN zurück. Bei den Neuwahlen kandidierte Vorsitzender Direktor Pater Georg Matt nicht mehr, da er Ensdorf verlässt. Für ihn wählte die Jahreshauptversammlung den bisherigen Stellvertreter Karl Müller einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden.

In seinem Rückblick erinnerte Matt an den Beschluss des Kreistages, „dem ZEN finanziell ein stabiles Fundament“ zu geben. Ein Rahenvertrag mit dem Landratsamt wurde erarbeitet, der demnächst unterschrieben wird. Für die Geschäftsstelle wurde eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Im Januar wurde mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Amberg-Weiden, dem Kloster Plankstetten und der Umweltstation Kloster Ensdorf ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, „um die Arbeit zu vertiefen und gemeinsame Ressourcen zu nützen“. Inzwischen fand bereits eine Veranstaltung der HAW in Ensdorf statt, eine weitere folgt im Juli. Erarbeitet wurde auch die Geschäftsordnung, eine „Ein-Euro-Fünfzig-Kraft“ eingestellt.

„Ich habe viel Feuer im Vorstand erlebt, das anregt, und viel dabei gelernt“, schloss Vorsitzender Pater Matt, dankte für die großartige Unterstützung. Dann zitierte er Kardinal Leon Josef Suenens: „Hoffnung ist kein Traum, sondern der Weg, Träume zu verwirklichen.“ Er fuhr fort: „Dies erlebte ich auf dem gemeinsamen Weg mit ZEN in den vergangenen Jahren. Menschen, die von einer Hoffnung getragen etwas verwirklicht haben, was ich vorher so nicht zu erträumen wagte. Die Hoffnung ist ein guter Weg. Wir dürfen sie nicht aufgeben, sondern in der Sonne hervorkommen, damit sich die Schöpfung weiter entfalten kann.“

In einer ausführlichen und beeindruckenden Power-Point-Präsentation stellte ZEN-Geschäftsführer Gerhard Kopf die Arbeit der vergangenen zwei Jahre vor. „Das ZEN ist kein Papiertiger, sondern es entstand ein wahres Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Handwerker und Organisationen mit gleichen Zielen bringen sich ein und ziehen an einem Strang“, erklärte er. In zahlreichen Veranstaltungen wurden Menschen für die Energieberatung sensibilisiert, ihnen ein Blick auf alternative Energien und Klimaschutz vermittelt, Ausstellungen und Exkursionen organisiert, das Sonnendächerprogramm mit dem Landkreis gestartet, das Solarkreuz mit Photovoltaikanlage von Berufsschülern errichtet. Dabei ging das ZEN auch hinaus, hielt und vermittelte Vorträge in der ganzen Region. Die ZEN-Akademie wurde gegründet, zahlreiche Fachtagungen inzwischen abgehalten. Kostenlose Heizkostenberechnungen wurden erstellt, Energiesparzähler verlost, eine Thermographieaktion gestartet,  die Aktion „Klimaschulen“ ins Leben gerufen.  Die Sparkasse Amberg-Sulzbach stiftete zur Einweihung im Herbst 2008 30000 Euro „für das gebündelte Know-how vor Ort im ländlichen Raum“. Für „vorbildlichen Einsatz für die Umwelt“ wurde dem ZEN der Bürgerpreis der Sparkasse verliehen. Schließlich beschloss der Kreistag, ab 2010 das ZEN zu finanzieren, weil, wie es Landrat Richard Reisinger ausdrückte: „Wir haben vom ZEN profitiert, nun ist es an uns Farbe zu bekennen.“ 

Schatzmeister Jürgen Zach berichtete über die Finanzlage des Fördervereins. Kassenprüfer Bürgermeister Markus Dollacker bescheinigte ihm einwandfreie Kassenführung. Einstimmig entlastete die Versammlung die Vorstandschaft. Ebenso einstimmig wurde eine Satzungsänderung beschlossen.

Einstimmig wurde turnusgemäß eine neue Vorstandschaft gewählt. Nachdem Pater Georg Matt nicht mehr kandidierte, leitet nun sein bisheriger Stellvertreter Karl Müller den ZEN-Förderverein. 2. Vorsitzender ist Prof. Dr. Franz Bischof, 3. Vorsitzender Richard Gaßner, Schatzmeister bleibt Jürgen Zach, Schriftführer Manfred Lehner. Zu gleichberechtigten Bei-sitzern wurden Willi Schmid, Dietmar Lenk, Ekkehard Brühschwein, Florian Rieder, Peter Klaus, Andreas Wenkmann und Benjamin Standecker gewählt. Kassenprüfer sind Markus Dollacker und Waltraud Lobenhofer.

„Jetzt habt ihr mich“, erklärte der neue Vorsitzende lapidar. „Weitere 50 Prozent Energieeinsparung ist möglich. Diese 50 Prozent müssen aber erneuerbar sein. Das ist unser Credo“, betonte er. Dieses müsse hinausgetragen und besonders die Jugend stärker angesprochen, die Kirchen eingebunden werden. „Das alles wird in nächster Zeit unser Thema sein. Unterstützt uns in dieser Hinsicht, bringt uns Vorschläge“, forderte Vorsitzender Karl Müller die Anwesenden auf  und dankte seinem Vorgänger Pater Georg Matt, dem Team von Idealisten und ZEN-Geschäftsführer Gerhard Kopf für seine „Erfolgsbilanz“ sowie auch den Vorständen von regEn. 3. Vorsitzender Richard Gaßner machte gleich den Vorschlag, einen „speziellen Umweltpreis für Jugendliche“ auszuloben.

Das ZEN

Zahlreiche Kontakte zu Schulen, Vereinen und Verbänden, vielen ehrenamtlichen Akteuren, aber auch zur Politik werden vom ZEN gepflegt. Tausende von Interessenten besuchten bereits Veranstaltungen des ZEN, Hunderte nutzten die kostenlosen, unabhängigen und neutralen Energiespar-Beratungen. Eine ständige Hausmesse kann besucht werden. Geplant ist ein Klimamobil.

Für 2010 sind noch geplant: KEB-Seminar in Plankstetten (28./29. 5.), Tag der offenen Tür beim 6. Gemeindefest in Ensdorf (19./20. 6.), Im August die Übergabe des Klimawürfels durch die Schreiner-Innung, im September Beteiligung am Zukunftstag in Schmidmühlen, energetische Althaussanierung (Thermografie 2010) im Oktober sowie Beteiligung am Tag der Regionen in Ensdorf am 3. Oktober, Elektroautos im Solarzeitalter an der HAW (14.10.), eine Klausurtagung mit den Energieberatern, KEB-Netzwerktreffen, Energieberatungen sowie das Energienetzwerk „Gefördert Bauen und Sanieren“. Als weitere Projekte/Aktivitäten für 2010 nennt ZEN-Geschäftsführer Gerhard Kopf: Aufbau eines Messestandes, Anschaffung einer Ladestation („E-Tankstelle), Solarteurausbildung, Kampagne zur Gewinnung junger Menschen für den Klimaschutz mit Schulen, Kreisjugendring u. a., Fotowettbewerb „Mein schönster Beitrag zum Klimaschutz“, Lehrgänge für Betreiber von Biogasanlagen, „Wissen schaffen – Wissen begreifen“, der weitere Ausbau der Internetseite www.zen-ensdorf.de sowie Veranstaltungen in Kooperation mit der HAW und den Klöstern Ensdorf und Plankstetten.

Am kommenden Samstag ist „Tag der Sonne“. An der bundesweiten Aktion unter  Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel beteiligt sich auch das ZEN. Im Klosterhof  gibt es eine große Ausstellung über alles zum Thema Sonnenenergie, Förderung und Finanzierung. Experten der Firmen Iliotec, LOMA-Solar, Sonnenkraft und Sparkasse Amberg-Sulzbach stehen mit Rat und Tat zur Seite. Um 13.00 Uhr ist Eröffnung. Um 13.15 Uhr hält Michael Vogtmann (DGS) das Impulsreferat mit dem Titel „2010: Wirtschaftliche Photovoltaikanlagen durch Eigenstromnutzung“ mit anschließender Frage und Diskussionsrunde. Um 14.30 Uhr spricht Joachim Seebauer von der Firma Sonnenkraft zum Thema „Solare Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung“. Die Besucher der Vorträge erhalten je fünf aktuelle Zeitschriften zum Thema Sonnenenergie kostenlos (solange Vorrat reicht).