Der Merkmeister zu Gast in der Schule

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Lerntrainer Ralf Hofmann, besser bekannt als „Merkmeister“, besuchte die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Ensdorf und Grundschule Rieden, um ihnen viel Wissenswertes rund ums Lernen und Merken zu vermitteln. „Nintendo, Gameboy und Co. gleich nach dem Lernen – und die eigene ‚Festplatte’ ist wieder gelöscht!“ stellte er fest.

In je zwei Unterrichtsstunden erfuhren sie sehr anschaulich, dass Lernen kein Buch mit sieben Siegeln sein muss: Vielmehr gibt es einige einfache, aber wirkungsvolle „Merkhilfen“. „Grundvoraussetzung ist zunächst eine ‚aufgeräumte’ Lernatmosphäre“, betonte Ralf Hofmann.

Liegen rund um den häuslichen Arbeitsplatz Dinge, die interessant sind und mit Hobby und Freizeit zu tun hat, wird Lernen und sich konzentrieren zur Qual. Und

wer unmittelbar danach sofort Medien und PC-Spiele konsumiert, darf sich nicht wundern, wenn der „faule Sack“, wie Ralf Hofmann unser Gehirn allzu gern bezeichnet, neu Gelerntes gleich wieder fallen lässt und man abends dann doch wieder bei „Null“ anfangen muss.

Um dem eigenen Merkorgan etwas auf die Sprünge zu helfen, verriet der Merkmeister einige Merkhilfen, die es einem leichter machen, Informationen schnell zu erfassen und dauerhaft zu speichern. Und so wunderten sich weder Schüler noch Lehrer oder Eltern, wenn sie sich „Schokolade in die Haare schmieren, Gummibärenpäckchen – mit Folie wohlgemerkt! – in den Mund schieben, Hemden um die Hälse schlingen, Rasierklingen auf die Schultern legen, Brotleibe unter den Pullover schieben, Butter auf den Bauch streichen, Schuhe auf den Hintern tackern, Milch auf dem Oberschenkel spazieren tragen, Rasierschaum auf die Knie sprühen und Hunde(-hausschuhe) an den Füßen tragen“ sollten. Durch die visuelle Verknüpfung dieser willkürlich genannten Einkaufsliste mit zehn Körperteilen lassen sich verblüffend schnell und andauernd Listen einprägen – ganz einfach so und ohne Stress!

Auch ein „,Kleeblatt, das von einem Dreirad überrollt wird, bevor der Elefant es frisst“, bedeutete für die Zuhörern, ob jung oder alt, am Ende kein unlösbares Rätsel mehr: 4 – 3 – 6, die Rufnummer der VS Ensdorf verbirgt sich hinter dieser merkwürdigen Geschichte, bei der Zahlen an entsprechende Bilder geknüpft werden.

Doch letztlich bleibt die Erkenntnis, – und die betonte Merkmeister Ralf Hofmann am Ende nochmals ganz besonders -, dass Lernen etwas mit Arbeit zu tun hat und letztlich „Genie“ schon immer zu 95% Transpiration (= harte Arbeit, Einsatz und Ausdauer) und nur zu 5% Inspiration (= Anlagen, Neigungen, Auffassungsgabe) waren: Wer sich hinsetzt und gleichbleibend, ausdauernd und konzentriert lernt und arbeitet, dabei das Wiederholen nicht vergisst und bei den ersten Hürden und Problemchen nicht gleich aufgibt, der kommt ans Ziel – vielleicht jetzt noch etwas leichter, wenn er die hier kurzweilig vorgetragenen Merkhilfen für die Zukunft konsequent nutzt.