Nicht mit mir!

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Das Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend fördert Selbstverteidigungskurse nach dem Konzept „Nicht mit mir!“ Für die erfolgreiche Teilnahme bekamen die 15 Vorschulkinder des Kindergartens St. Jakobus von Kursleiter Klaus Inderst eine Urkunde überreicht.

Den Eltern gab Klaus Inderst, Vorsitzender und Trainer des Kampfsport-Club Amberg, zahlreiche Tipps und Anregungen, wie sie selbst wesentlich zum rechtzeitigen Erkennen von Gefahren und Gewaltbildern, zur Vorbeugung vor Gewalt oder sexuellen Grenzüberschreitungen beitragen können.

„Bei der Selbstverteidigung von Kindern geht es vorrangig darum, die Selbstbehauptung und das Selbstbewusstsein der Kindern zu fördern und zu trainieren“, betonte der Kursleiter. „Der Wille zur Selbstbehauptung kommt noch vor der Selbstverteidigung.“ Mit den Kindern übte Inderst einfache aber sehr effektive Selbstverteidigungsmöglichkeiten ein.

In Rollenspielen lernten die 15 künftigen ABC-Schützen auch, gegenüber Erwachsenen laut und deutlich Nein zu sagen. „Mir reicht’s! Ich will das nicht! Hau ab! Lass mich in Ruh! Geh weg! Lass los, du bist nicht mein Vater!“ demonstrierten sie laut entsprechende Kommandos, setzten ihre eigene Stimme kräftig ein. Falsch dagegen wäre es, auf Lockmittel einzugehen oder darauf hereinzufallen.

Die Kinder führten auch vor, wie man eine beruhigende Haltung einnimmt, selbstbewusst auftritt und sich nichts gefallen lässt, den Kopf zu schützen und sich fallen zu lassen, ohne sich weh zu tun. Der Kursleiter hatte mit den Kids auch kindgerechte und sehr wirkungsvolle Selbstverteidigungstechniken eingeübt. Die Kleinen zeigten ihren Eltern, wie man schnell aus einem „Schwitzkasten“ rauskommt. Nämlich durch Zwicken in die Innenseite des Oberschenkeln des Gegners, was nämlich sehr schmerzhaft ist. Oder: Wie man als Schwächerer einen Gegner abwehren kann. 

Mit Hilfe der reich illustrierten Bücher „Ich denke, du bist mein Freund“ und „Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit!“ brachte Klaus Inderst den Vorschulkindern das richtige Verhalten in Gefahrensituationen nahe. „Das Erkennen und Vermeiden von gefährlichen Situationen ist besonders wichtig, denn die beste Selbstverteidigung ist die, welche man nicht braucht“, betonte der Kursleiter auch gegenüber den Eltern.

Gerne steht Klaus Inderst auch für Schulkinder und Erwachsene für Selbstverteidigungskurse zur Verfügung. Nähere Informationen unter Tel. (0 96 21) 6 48 38.