Festliche Musik im Weihnachtsgottesdienst

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

In alter klösterlicher Tradition wurden die Weihnachtsgottesdienste in der Pfarrkirche St. Jakobus wieder durch sakrale Musik würdig gestaltet. Die Christmette gestaltete der Kirchenchor musikalisch.

Zum Hochamt am 1. Feiertag, das Pfarrer Pater Hermann Sturm zusammen mit den Patres Andreas Dietz, Hans Kastl und Georg Kubitza sowie Pfarrer Alois Hofmann zelebrierte, sangen und spielten in der Asamkirche „Chor und Orchester St. Jakobus Ensdorf“  unter Leitung von Gerhard Tschaffon  beim Festgottesdienst die „Pastoralmesse in G (Opus 24)“ des 1819 geborenen Augsburger Domkapellmeisters Karl Kempter. Ferner erklang „Tollite Hostias“ von Camille Saint-Saens sowie der Choral „Ich steh’ an deiner Krippen hier“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Unterstützt wurde der Chor von Streichern, Holzbläsern, Pauken und Trompeten. Die neu eingestimmte Orgel spielte Stefan Roggenhofer. Das Sopransolo sang Elke Bauer. Die engagierten Laienmusiker reisen seit vielen Jahren zum Teil von weit her und begeisterten auch heuer die Gottesdienstbesucher, die zum Schluss viel Beifall spendeten. Die Gemeinde beteiligte sich mit festlichen und weihnachtlichen Liedern.

„’Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt’ ist das eigentliche Geheimnis des Wehnachtsfestes“, betonte Pfarrer Sturm in seiner Festpredigt. „Gott überstieg seine göttliche Erhabenheit und stieg zu uns in unsere Niedrigkeit herab. In Jesus, Gottes Sohn, finden wir den wahren Gott. Seine Liebe zu uns endete schließlich am Kreuz. Gott kommt uns so nahe, wie es näher nicht geht, wenn wir es denn wollen. Er ist gekommen in unsere Welt, ganz klein als Kind.“

Dann zitierte er den Evangelisten Lukas: „Er kam in sein Eigentum, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Dies gelte auch oft heute noch, auch in unserem Dorf. „Wo aber Gott nicht ist, wo nicht geglaubt wird, wird die Würde des Menschen mit Füßen getreten. Nur das Leben mit Gott hat sinn. Wir brauchen Gott“, hob er hervor. Dann fuhr Pfarrer Sturm mit dem Evangelisten fort: „Aber jene, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“ Der Geistliche rief auf. „Schließen wir Gott in unserem Leben nicht aus, nehmen wir ihn auf in unser Leben und in unsere Herzen!“ 

Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrsaal bedankte sich Pfarrer Sturm bei den Musikern für die Gestaltung des Festgottesdienstes „mit meiner liebsten Messe“ und allen kirchlichen Mitarbeitern und Helfern der Pfarrei für ihren Einsatz. Chorleiter Gerhard Tschaffon bedachte er neben einem herzlichen Vergelt’s Gott mit einem Orgelkalender.

Die um die Wende zum 19. Jahrhundert besonders beliebten Pastoralmessen beinhalten viele Elemente aus der Hirtenmusik. Besonders deutlich auskomponiert sind die Stellen, denen Bibelworte aus dem Weihnachtsevangelium zugrunde liegen. Dazu gehören vor allem „Gloria in excelsis Deo“ und „Et incarnatus est“.