Waldweihnacht bei eisiger Kälte und Schnee

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bei idealem Wetter – eisiger Kälte und Schnee – kamen auch heuer bei der 24. Waldweihnacht der Ensdorfer Schnupfer auf dem Eggenberg am Rande des Hirschwaldes am Vorabend des 4. Adventsonntags zahlreiche Gläubige zum adventlich-besinnlichen Rorate-Amt in die von Mesnerin Philomena Hollweck wieder mit viel Mühe herrlich geschmückte Wallfahrtskirche zu den Vierzehnheiligen.

Stimmungsvoll gestalteten die Ensdorfer Stubenmusik, der Ensdorfer Dreigesang und die Ensdorfer Don-Bosco-Blaskapelle unter Leitung von Georg Bayerl musikalisch den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Gottesdienst.

„Offen sein für Gott, Maria auf ihrem Weg begleiten“, nannte Pfarrer Sturm als Thema seiner Ansprache. Der Name Maria sei in die ganze Welt hinausgetragen worden. Dabei habe sie sich nicht in den Mittelpunkt gestellt, im Gegenteil. „Das was Gott erwählte, geschah im Einfachen und Bescheidenen. Maria hinterfragte, wie kann das werden, wie kann ich das glauben. Sie ist zwar grundsätzlich offen. Gott wirbt aber um ihre Zusage, ihr Ja für das, was er für durch sie für uns haben will. Maria vertraut auf Gott. Ihr Leben war nicht leicht oder einfach.“ Wir müssten uns fragen, wie weit wir für Gott offen sind,  welche Rolle er in unserem Leben spielt. „Haltet euere Herzen und Ohren offen, um Gott aufzunehmen“, forderte der Geistliche die Besucher der Waldweihnacht auf.

In den Fürbitten wurde gebetet, dass Gott uns die Freude an seinem Heil schenke, uns helfe, uns bewusst auf  Weihnachten vorzubereiten, offen zu sein für die Menschen, die uns brauchen, damit Christus auch in unseren Herzen Aufnahme findet.

Bürgermeister Markus Dollacker rief in seiner Ansprache dazu auf, „den wahren Sinn von Weihnachten für sich selbst zu entdecken. Zusammen mit Menschen, die man gern hat und die einen gern haben, sei es leichter das Geheimnis von Weihnachten zu finden. Er rief dazu auf, an Weihnachten auch jener zu gedenken, die zu Hause feiern können, sondern für uns arbeiten müssen: Soldaten im Ausland, Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern, Rettungsdiensten, bei Polizei, Feuerwehr usw., derer zu gedenken, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen. Der Bürgermeister dankte allen, die sich in der Gemeinde ehrenamtlich engagieren, in Vereinen oder der Nachbarschaftshilfe – ob öffentlich sichtbar oder unsichtbar im Stillen. „Nur alle gemeinsam, wenn jeder seine eigene Person etwas zurücknimmt und sich ein Stück weit mit einbringt, erleben wir eine friedliche, liebens- und lebenswerte Gemeinschaft.“ Weil dies so sei, mache es Freude, in der Gemeinde Ensdorf zu leben, sogar Spaß Bürgermeister zu sein. Er wünschte allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, die Geborgenheit von Menschen, denen wir vertrauen und die uns trauen. Für das neue Jahr, dass unsere Vorhaben von Erfolg gekrönt sein mögen und das vor allem in bester Gesundheit.

Schnupfer-Club-Vorsitzender Arnold Hiltl bedankte sich bei allen Mitwirkenden und wünschte ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2010. Anschließend spielte die Don-Bosco-Blaskapelle unter Leitung von Georg Bayerl adventliche und weihnachtliche Weisen wie „Tauet Himmel“, „Macht hoch die Tür“, „Alle Jahre wieder“, „Oh, Tannenbaum“, „Süßer die Glocken nie klingen“, „Leise rieselt der Schnee“ und „Oh du fröhliche“, bei denen alle mitsangen.

Derweil hatten draußen fleißige Mitarbeiter des Schnupfer-Clubs vor dem Eggenberghaus ein Hirtenfeuer entzündet, an dem und an Schwedenöfen sich die Gottesdienstbesucher äußerlich wärmen konnten. Zum „inneren Aufwärmen“ gab es Glühwein und Stollen zur Stärkung für den Abstieg bei eisiger Kälte aus den Höhen des Hirschwaldes. Anschließend begingen die Mitglieder des Schnupfer-Clubs im Gasthaus Dietz bei Wienern und saueren Bratwürsteln den weltlichen Teil der Weihnachtsfeier.