Fischtreppen errichtet

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Fische und andere aquatische Lebewesen können das 1,20 Meter hohe Schützenwehr an der Vils in Ensdorf nicht überwinden. Nun wurde Abhilfe geschaffen. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden und Besitzer Karl Senft schufen am Vilswehr durch „Fischtreppen“ Durchgängigkeit.

Durch den Bau von vier zusätzlichen Querriegeln aus Wasserbausteinen im Unterwasser des Wehres wurde der Höhenunterschied auf fünf Höhenniveaus unterteilt. Die Höhensprünge von nunmehr  20 Zentimetern ermöglichen es Fischen auch „aufwärts“ zu schwimmen, weil die unterbrechende Wirkung des Wehres aufgehoben ist.

Besonders in fischbiologische Sicht erwarten sich Wasserwirtschaftsamt und Besitzer wesentliche Verbesserungen, da Wanderungen flussaufwärts wieder möglich sind und der 250 Meter lange Altbach mit einem ständigen Wasserdurchlauf versorgt wird. „Durch die Mindestwasserführung im Altbett und durch die Schaffung der Durchgängigkeit wird sowohl das Biotop Vils als auch das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Vils gestärkt.“

Die ständige Ableitung einer Restwassermenge von 200 Liter pro Sekunde über eine für alle Fischarten funktionsfähige Fischaufstiegsanlage in das Altbett bedeutet eine wesentliche Verbesserung des ökologischen Zustandes im Sinne des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).  Damit ist das Energieversorgungsunternehmen nach dem EEG verpflichtet, dem Triebwerkseigentümer ein erhöhtes Entgelt zu bezahlen.

Als „Zuckerl“, so Fachbereichsleiter Wasserbau Dipl.-Ing. Peter Fröhlich vom Wasserwirtschaftsamt Weiden, „wurde ein Trampelpfad unter der Brücke hindurch gebaut, um die herrliche Flusslandschaft mit ihren Wasserspielen, wie man sie sonst nirgends mehr an der Vils findet, für Wanderer und alle Bürger zu erschließen.“