Oh Kirwa lou niat nou

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Obwohl immer wieder „Oh Kirwa lou niat nou!“ gesungen wurde, ist die diesjährige Jakobi-Kirwa, veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Ensdorf und der Kirwagemeinschaft Ensdorf, nun doch zu Ende. Gestern wurde noch zuletzt mit musikalischer Unterstützung des „Original Rothsee Musikanten“ beim Tag der Vereine, Firmen und Verbände der mächtige über 31 Meter lange Kirwabaum verlost, gab es schöne Preise bei einer großen Tombola zu gewinnen.

Angefangen hatte die Jakobi-Kirwa am Samstag. Mit viel „Armschmalz“ und Dauerregen wurde der kerzengerade gewachsene schlanke über 31 Meter lange Kirwabaum aufgestellt. Abends spielten die „Original Oberpfälzer Gaudiburschen“ zünftig zu Tanz und Unterhaltung auf (Wir berichteten).

Noch etwas übernächtig und müde nach einer Nacht mit Sturm und Starkregen waren die zwölf feschen Kirwapaare am Sonntagmorgen. Aber sie waren dennoch schon wieder fit und besuchten den feierlichen Kirchweih-Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus.

Zum anschließenden Frühschoppen im Festzelt wurden die Kirwapaare in Dirndl und Krachlederner von der „Ensdorfer Blaskapelle“ unter Leitung von Hubert Haller gespielt. Da fand dann auch ein besonderes Jubiläum statt: 25 Jahre Kirwapaare Ensdorf. Von den bisher 131 Paaren waren immerhin 60 Altkirwapaare gekommen. Ein Fotoalbum mit Bildern und allen Namen wird an die neuen Kirwapaare weitergeleitet. Nach einem kräftigen Kirchweihessen wurde bei angenehmen Temperaturen und nur wenigen Tropfen Regen von den Kirwapaaren traditionell der Kirwabaum ausgetanzt. Eine durchaus durstige Angelegenheit! Dem konnte abgeholfen werden. Mit dem Ruf „der Rausch loust nouch!“ wurde immer wieder nicht nur aus dem geschmückten Kirwakrug getrunken. Die Tänze „Siebenschritt“, „Sternpolka“, „S’ Mühlradl“, „Walzer“, „Zweifachen“ und „Ausanand’ .zuaranand’“ hatten sie sich selbst unter Leitung von Manuel Wondrak einstudiert. Begleitet wurden sie von „Hennagschroa“. Die reife tänzerische Leistung – von Juchzern und den Fragen nach der besten Kirwa, den schönsten Kirwamoidln und feschesten Kirwaboum sowie dem längsten Kirwabaum  und „wer hot des schöinste Kirwawetter?“ unterbrochen – „Mir ham’s natürlich!“ – wurde von vielen Besuchern und Schaulustigen beklatscht. „Hennagschgroa“ sorgte auch für die musikalische Begleitung bei den sinnigen und hintersinnigen Gstanzln, mit denen die Kirwapaare das örtliche Geschehen „aufs Korn“ nahmen.

„Am Feuerwehrfest hat’ es versaut, as Essen is z’spat kumma, da san d’ Leit abg’haut“. Oder das „Wirtshaussterben in der Gemeinde: „Liabe Ensdorfer Leit, mir ham a Prpblem. Ab Oktober wird ‚s’ ’n ‚Weißbacher’ nimmer geb’n. Des ka doch niat sa, dass des Wirtshaus macht zou, wo soll’n ma etz higehn, des lout uns koa Ruah. Und weil’s in Ensdorf so is’, miass’n d’ Thanheinmer a dou. Etz spier’n die Dorfschmied’ a glei no zou!“ Zu den Altkirwapaaren meinten sie: „Seit 25 Jahr’ gibt’s in Ensdorf Kirwaleit. Danz’n kinnas nimmer, aber saffa nu g’scheit.“. Und: „D’ Vilshofner Leit wollt’n an Kirwabaam osäg’n. Des kinna s’ vergess’n, mir wehr’n uns dageg’n.“ Des Weiteren wurden „Internas“ der Kirwapaare zum Besten gegeben.  

Als neues „Oberkirwapaar“ wurden Luise Hollweck und Dominik Falter ausgetanzt. Sie treten die Nachfolge von Susanne Auer und Christian Bayer an.

Am Sonntagabend dann sorgten die „Rotzlöffl“ lautstark für Stimmung und Tanzmusik im Kirwa-Festzelt. Vereinzelt sah man sogar Tänzer!