Neue Räume für Ensdorfer Klosterhonig

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Ensdorfer Klosterhonig wird deutschlandweit vermarktet. Die beiden Klosterimker Georg Bayerl und Gerhard Wechner freuen sich, dass sie nun neue Räume für das Schleudern und die Abfüllung des Honigs ihrer insgesamt 50 Bienenvölker haben.

Direktor Pater Georg Matt verwies bei der Segnung der Räume auf den hl. Ambrosius, den Schutzpatron der Imker und der Bienen. „Wenn die Imker wollen, dass es ihnen hilft, muss entsprechende Vorarbeit geleistet werden. Für die Arbeit ist er nämlich nicht zuständig. Die muss der Bienenhalter schon selber verrichten. Ambrosius ist Seelentröster und hilft, in der Not die richtigen Worte zu finden.“ Die Legende um den Mailänder Bischof Ambrosius (339 bis 397) liefert einen anschaulichen Beweis dafür, welche Bedeutung Bienen und Honig für das christliche Mittelalter hatten: Als der spätere Kirchenmann noch ein Kind war, soll sich ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen haben. Die Bienen seien gar in den Mund des Kindes gekrochen und hätten es mit Honig genährt. All dies wurde als Zeichen Gottes und ein Hinweis auf die große Zukunft des Kindes gedeutet. Aufgrund dieser Geschichte wird Ambrosius auf Gemälden meist mit einem Bienenkorb abgebildet. So auch in der Ensdorfer Pfarrkirche St. Jakobus. Die besondere Bedeutung, welche die Biene im christlichen Glauben hat, ist angeblich auch der Grund für die Verwendung von Wachskerzen im Gottesdienst. Eine andere Sichtweise besagt, dass gerade wegen des seit jeher wertvollen Honigs und wegen des Wachses, dem über Jahrhunderte einzigen Material für die Kerzenherstellung, sei die Biene geehrt und zum Symbol für Fleiß geworden. „Der hl. Ambrosius ist auch ein Botschafter des Evangeliums, das er als etwas Süßes erlebt und weitergegeben hat. Motto: Mit einem Löffel Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem großen Glas Essig“, so Klosterdirektor Pater Georg Matt.

Beim Bau und der Einrichtung der beiden Imkerräume bekam das Kloster wertvolle Tipps von der Lebensmittelüberwachung des Landkreises Amberg-Sulzbach, speziell von Helmut Meier.

In diesem Schuljahr traf sich die Schul-Umweltgruppe des Gregor-Mendel-Gymnasiums mehrmals beim Schaubienenstand des Klosters Ensdorf. Sie setzt sich heuer besonders mit der Thematik „Bienen“ auseinander und hat die Patenschaft für zwei Bienenvölker übernommen. Neben dem allgemeinen Rundgang der elf Kinder der 5. und 6. Jahrgangsstufe mit ihrer Biologielehrerin über das Gelände und nach der Beantwortung vieler Fragen durch Biokreis-Imker Gerhard Wechner von der Umweltstation Kloster Ensdorf lernten die Kinder auch die Imkerwerkzeuge kennen, durften den Rauch entfachen und überwachen, bevor jeder seine Schutzkleidung anlegte und so gesichert praktisch Hand anlegte. Aber bis zu den großen Ferien gibt es genügend Zeit noch mehr über diese faszinierenden Tiere zu erfahren und vor allem auch zu entdecken. Höhepunkt ist die Präsentation der Ergebnisse beim Schulfest.

Der Ensdorfer Klosterhonig wird deutschlandweit vermarktet. Er stammt von 25 Bienenvölkern in zwei Bienenhäusern des Klosterimkers Georg Bayerl. Seine Kunden sind der Klosterladen Ensdorf, die Paul Schrader AG und das Bildungshaus der Salesianer.

Biokreis-Klosterimker Gerhard Wechner hat ebenfalls 25 Bienevölker. Ihr Honig ist Biokreis zertifiziert und wird ebenfalls im Ensdorfer Klosterladen verkauft, im Salesianerbildungshaus verwendet, aber auch an die regionale Hotellerie sowie das Klostergut Aich geliefert.