So war das 5. Gemeindefest

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Wetterbericht meldete zwar bis zuletzt „wechselndes Wetter, trocken aber sehr kühl“. Dies war zu mindest am Samstag nicht der Fall. Bei strahlendem Sonnenschein, startete das 5. Ensdorfer Gemeindefest, wenngleich es gegen Abend merklich kühl wurde. Dies aber hinderte die zahlreichen Besucher nicht, sich das Fest mit seinen zahlreichen Attraktionen schon am Samstag entgehen zu lassen.

„Angeschossen wurde es lautstark von der Ensdorfer Wetterkanone von Hans Fink auf dem ehemaligen BayWa-Gelände. Dann zog der Festzug, angeführt von der Blaskapelle Ensdorf  in den Ort, beklatscht von zahlreichen Gästen. Als „Promis“ hatten sich in den Zug u .a. eingereiht: Klosterdirektor Pater Georg Matt neben Bürgermeister Markus Dollacker, seinem Stellvertreter Karl Roppert, Bezirksrat Bürgermeister Peter Braun aus Schmidmühlen. 3. Bürgermeister Herbert Breitkopf aus Kümmersbruck, dann natürlich Landrat Richard Reisinger, die Landtagsabgeordneten Reinhold Strobl (SPD) und Thomas Dechant (FDP)und deren Bundestagskandidat Meixner. Mit dabei Schirmherr Thomas Singer, assistiert von der charmanten Oberpfälzer Bierkönigin Katharina II. und ihrer Prinzessin Sonja I,  Dazu Vertriebsleiter Georg Eberwein und Braumeister Wolfram Seebauer von der Brauerei Bischofshof.

Mit schmissiger Marschmusik spielte die Blaskapelle Ensdorf den Festzug mit den Fahnenabordnungen der Feuerwehren Ensdorf und Wolfsbach, der Edelweißschützen aus Wolfsbach, von DJK, Pfadfindern, Caritas-Sozialstation, des Krieger- und Reservistenverein Ensdorf, der Wanderfreunde Ensdorf und Umgebung sowie  der Kirwagemeinschaft Ensdorf zum Ortszentrum. Dort begrüßte Organisationsleiter Werner Scharl alle Gäste und die zahlreichen Besucher.

Klosterdirektor Pater Georg Matt zitierte Don Bosco, der gesagt hat, der Teufel habe Angst vor bösen Menschen. „So wünsche ich Euch ein himmlisches Gemeindefest.“ MdL Reinhold Strobl: „Schön, dass so viele Vereine dabei sind. Ich wünsche schönes Wetter, viele Gäste und viel Umsatz.“ MdL Thomas Dechant: „Viel Spaß. Ihr habt euer Dorf schön hergerichtet.“ Und Landrat Richard Reisinger meinte in seinem bekannt kurzen Grußwort: „Ich wünsche unbeschwertes Vergnügen, der Landkreis freut sich mit der Gemeinde Ensdorf über das großartige Fest.“ Bürgermeister Markus Dollacker machte es ihm nach: „Ich wünsche viel Spaß bei dem wunderbaren Fest mit vielen Attraktionen und danke allen Sponsoren, Vereinen und Helfern, die es ermöglicht haben.“ Diesem Dank schloss sich Organisationsleiter Werner Scharl an nannte beonders seine Helfer Erich Brehm, Manuel Wondrak, Monika Seebauer und alle Vereine, wünschte „guten Verlauf, unbeschwerte Stimmung, gutes Wetter und Glück auf!“

Alle warteten schon gespannt, dass  Schirmherr Thomas Singer, assistiert von Bierkönigin und Bierprinzessin, endlich seines Amtes waltet und das Fass Freibier ansticht. Dies meisterte er souverän mit nur einem kleinen Spitzer und zwei Schlägen. Dann endlich erscholl der erlösende Ruf: „O’zapft is!“

Die Kirwagemeinschaft Ensdorf sorgte anschließend mit Volkstänzen wie „Huttanz, „Sternpolka“, Schottischem“ und der „Sternpolka“ für Abwechslung. Die ersten Gruppen trainierten bereits für den Wettbewerb im Bierkastendrücken, während sich andere auf der Schiffschaukel in die Lüfte begaben, um den eingerüsteten Stephansturm einmal aus anderer Sicht anzuschauen.

Die Vereine sorgten mitbayerischen Schmankerl, italienischen und amerikanischen Spezialitäten für das leibliche Wohl, während der Heimat- und Kulturverein sich auf eine „Station auf dem Jakobsweg“ begab und bei spanischer Gitarrenmusik für exquisite spanisch-mediterrane Kost sorgte.

Ein ganz anderes Highlight waren die Auftritte von der vier Tänzerinnen der brasilianischen Tanzgruppe „Brasil Tropical“, die manche Männerherzen höher schlagen ließen. Gegen diese Konkurrenz hatte natürlich das Duo der Wandermusikanten „Hennagschroa“ einen harten Stand.

Die Ensdorfer scheinen einen guten „Draht nach oben“ zu haben, Trotz drohender Regenwolken am Sommeranfang am Sonntag fielen nur nachmittags einige Tropfen „zum Bestäuben“ der Straßen. Vielleicht liegt es ja auch am Kloster?

Am Samstag war der Besuch zwar etwas bescheiden, doch am Sonntag strömten die Besucher in Massen in die Vilstalgemeinde. Schließlich hatte sie und ihre Vereine auch ein tolles Programm zu bieten. Den Sonntag leitete schwungvoll der „Vejdacha Fanfarenzug“ mit einem Standkonzert im Kirchenvorhof ein. Dann zogen die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen in die barocke Pfarrkirche St. Jakobus. Beim Festgottesdienst – musikalisch umrahmt von der „Liedertankstelle Musica e Vita“ – stellte Pfarrer Pater Hermann Sturm das Rad in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Die Felge hält als seine wichtige Aufgabe alles zusammen. Ähnlich wie in unserem Leben. Auch hier brauchen wir einen Rahmen, der Familie, Vereine, Gemeinde, Pfarrei und Gesellschaft zusammenhält. Dazu gehören unbedingt Speichen, die eine Verbindung mit der Felge haben. Das wichtigste die Nabe, die Mitte sollte dabei Gott sein.“

Der Fanfarenzug leitete anschließend über zum großen Frühschoppen in der ganzen „Ensdorfer Festmeile“ mit der Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller. Nachdem die „Vejdacha“ nach dem Mittagessen noch einmal durch das Dorf gezogen waren, hatten Schüler der Klassen sechs bis acht der Hauptschule ihren großen Auftritt. Gekonnt präsentierten sie Akrobatik, die Lehrerein Martina Helfer einstudiert hatte. Die zehn Ensdorfer Kirwapaare zeigten Volkstänze und tanzten auf der Bühne Huttanz, Sternpolka, einen Schottischen und die Krebspolka. Die DJK Tanzkinder unter Leitung von Daniela Rinas traten auf. Begeisternd auch waren die „Bavarian Starlights“ mit Square Dande sowie der Amberger Rock’n Roll Club Schubidu. Eine große Feuershow beendete das 5. Ensdorfer Gemeindefest offiziell.

Außerdem gab es Führungen durch Kloster und Kirche, Isabel Lautenschlager vom Heimat- und Kulturverein brachte den Besuchern Bedeutung und Geschichte des Stephansturms näher. Beim  Handwerkermarkt konnte man einem Besenbinder, Drechler, Korb- und Schwingenmacher, Bürstenbinder und Töpfer bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und ihre Produkte erwerben. Umfangreich war die Ausstellung zu alternativen Energien und neuer Technik, die das ZEN organisiert hatte. Dabei besonders eindrucksvoll die Hawester-Vorführungen der Forstbetriebsgemeinschaft Schnaittenbach. Auch die „Mittelbayerische Zeitung“ war wie im-mer mit einem Stand vertreten. Natürlich gab es Schiffschaukel und Süßigkeiten- und Eisstand, Spickerbude, Holzschnitzereien, Modeschmuck und Informationen von „Zweiradl“ Senft, einen Flohmarkt. Die Pfarrbücherei verkaufte „pfundweise“ viele Bücher und bei der Caritas-Sozialstation Ensdorf konnte man sich kostenlos Blutdruck und Blutzucker messen lassen. Die Auffangstation für Wildtiere und Exoten zeigte Beizvögel unter Leitung von Hans Weiß. Spannend war der Wettbewerb im Bierkastendrücken. Die Wandermusikanten „Hennagrschroa“ und „D’Hoderlum’n“ zogen von Stand zu Stand.

Daneben hatten die Vereine keine Mühen gescheut, um ihre Gäste zu bewirten. Bei den Wanderfreunden gab es Spareribs, Bratwürste und Zwiebelkuchen, die Reservisten servierten Saibling, Steaks und Bratwürste vom Grill, im Trettenbachgarten wurde ein Weißwurstfrühstück geboten, Salate, Butterbrot, Rettich und für die Kinder Steckerlbrot. Die Kirwagemeinschaft hatte eine Cocktailbar aufgebaut, die SPD einen Pils-Pavillon. Dazu spielte DJ Alfons. Die „Roten“ boten auch Sekt, Bowle und „dunkles Bier“ an, während die „schwarze CSU“ Fisch- und Käsesemmeln verkaufte sowie selbst belegte Pizzas vom Holzofen. Erneute hatte der Heimat- und Kulturverein zu einer Station auf dem Jakobsweg, dem Camino eingeladen. Hier gab es zu spanischer Livemusik spanisch-mediterrane Köstlichkeiten wie Gazpacho und Paella-Salat, Albondigas, Pilgereintopf, Tapas-Teller, „Jakobus-Käse“ und dazu selbstverständlich spanische Rotweine.