Gemeinderatssitzung im Mai

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

25 Jahre ist Georg Jäger aus Langenwies Gemeinderat in Ensdorf. Aus diesem Anlass überreichte ihm Bürgermeister Markus Dollacker vor der Gemeinderatssitzung am Donnerstag einen kleinen Geschenkkorb. Jäger habe in dieser langen Zeit sehr viele Sachen miterlebt und für die Gemeinde mit entschieden, so Dollacker. „Du hast viel durchstehen müssen mit vielen heftigen Debatten durch dick und dünn.“ Jäger betonte, dass die 25 Jahre schnelle vergangen seien und eine schöne Zeit gewesen wären.

Wichtigster Punkt der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend war die Vergabe der Aufträge für die Sanierung des Ensdorfer Wahrzeichens Stephansturm. Die Kostenschätzung von 30300 Euro wurde nach Auftragsvergabe um rund 8000 Euro unterschritten. Einstimmig wurden die einzelnen Gewerke an die billigsten Anbieter vergeben.

Den Auftrag für die Gerüstarbeiten ging für 7963 Euro an die Firma Schuller in Kotzheim, die Baumeisterarbeiten für 144773,85 Euro an die Firma Weigert in Hohenburg, die Zimmererarbeiten für 23258,55 Euro an die Firma Meier aus Mendorferbuch, die Spenglerarbeiten für 3965,79 Euro an die Firma Martin Scharl aus Ensdorf, die Dachdeckerarbeiten für 16488,54 Euro an die Firma Prosch in Illschwang, die Arbeiten für Naturstein und Putz an die Firma Lohr aus Regensburg und die Malerarbeiten an die Firma Schiller aus Amberg.

Bürgermeister Dollacker freute sich, dass durch die Kostenunterschreitung von 8000 Euro ein „gewisses Polster“ z. B. für die Kreuzsanierung bleibt. In zwei Wochen erfolge schon die Baueinweisung informierte er und rief alle Bürger, besonders die „Freunde des Stephansturmes“, auf, mit Eigenleistungen z. B. bei der Sanierung der Friedhofsmauer, mitzuhelfen. „Wir können jede Hand gebrauchen, um die Kosten zu reduzieren“, betonte er. „Viele fleißige Hände sind erwünscht!“ Noch heuer soll die Sanierung abgeschlossen werden.

Einstimmig befürwortete der Gemeinderat auch die Bauanträge von Michael Lochner und Claudia Ettenhuber aus Galching auf Neubau einer Doppelgarage mit Heizraum und Windfang auf Flurnummer 617/3 der Gemarkung Wolfsbach (Hammerbergweg 5), der Raiffeisenbank Unteres Vilstal auf Nutzungsänderung von Büroräumen in Verkaufsräume mit Lager auf Flurnummer 158 der Gemarkung Ensdorf (Schwandorfer Straße 1) sowie von Josef Singer jun., Hammerbergweg 2 in Wolfsbach auf Ableiten von Oberflächenwasser der neu zu errichtenden Mehrzweckhalle über gemeindliche Flächen in den Straßengraben der Vilstalstraße. Allerdings wird dieser verpflichtet, eine Oberflächenwasserrückhaltung auf eigenem Grund zu errichten und die Kosten für eventuelle Schäden und Abschwemmungen, die durch die Ableitung entstehen, selbst zu tragen.

3400 Euro sind im Gemeindehaushalt für Jugendförderung vorgesehen. Damit wird die Arbeit der Vereine für Jugendliche aus der Gemeinde gefördert.

Heuer verteilt sich der Betrag auf die DJK für 243 Jugendliche auf 2950 Euro, die Pfadfinder St. Georg für 35 Jugendliche auf 425 Euro und die Schützengesellschaft Edelweiß Wolfsbach für zwei Jugendliche auf 25 Euro.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Verkauf des gemeindlichen Grundstücks Flurnummer 247/18 der Gemarkung Ensdorf mit einer Fläche von 144 Quadratmetern in der Nähe der Abt-Desing-Straße 28 b.

„Mit Glück kam die Gemeinde ins Konjunkturpaket  II der Bundesrepublik Deutschland“, freuten sich Bürgermeister und Gemeinderat. 239700 Euro sollen für die energetische Sanierung des Rathauses fließen. Die Gesamtbaumaßnahme ist auf 274000 Euro geschätzt. Fenster, Türen, Tore, Dachisolierung und Heizung sollen erneuert werden. „Durch diese Super-Förderung ist die Sanierung möglich. Ein weiterer Umbau wird aber wohl in den nächsten 20 Jahren nicht möglich sein“, erklärte dazu der Bürgermeister. Als Planungsbüro wird Georg Roggenhofer aus Amberg beauftragt, da dieses bereits Vorarbeiten für die Rathaussanierung geleistet hat und darüber ein Vertrag besteht. Dann allerdings soll der ertrag bestehende Vertrag  beendet werden. Die Vergabe an Roggenhofer stieß der SPD-Fraktion sauer auf. Sie stimmte dagegen.

Bürgermeister Dollacker informierte über die provisorische Sanierung des Friedhofsweges in Wolfsbach für 7684 Euro. Allerdings sei ein Vollausbau in den nächsten Jahren nicht möglich. Den SPD-Antrag auf Teilnahme am Modellversuch „Kooperationsschule“ schmetterte er mit dem Hinweis ab, dass dafür die Voraussetzungen (maximale Entfernung zur nächsten Realschule von fünf Kilometern und zweizügige Hauptschule) in Ensdorf nicht gegeben seien. Für die SPD hielt Fraktionssprecher Werner Scharl dagegen: „Die bayerische Staatsregierung will Schulen sterben lassen. Im Vilstal wird auf lange Sicht keine Schule mehr bestehen. Das flache Land lässt die Staatsregierung ausbluten. Die Vilstalgemeinden müssen an einem Strang ziehen.“ Bürgermeister Dollacker verwies auf eine Diskussion am Dienstag, 23. Juni, um 19 Uhr im Wittelsbachersaal, bei der die Gemeindegremien aus Ensdorf, Rieden und Schmidmühlen mit den Vertretern des Staatlichen Schulamtes Amberg-Sulzbach die Schulsituation erörtern und hoffentlich auch Lösungsvorschläge für das Untere Vilstal erarbeiten werden. „Wir wollen unsere Schulen weiter erhalten und eine heimat- und ortsnahe Beschulung unserer Kinder sichern.“

„Der 1978 gegründete Fremdenverkehrs-, Heimat. Und Kulturverein ist aufgelöst“, informierte der Bürgermeister. In mehr als 30 Jahren habe dieser vieles initiiert und durchgeführt, u. a. die Ensdorfer Kirwa, Wanderwege, Ortsprospekte, Abt-Desing-Ausstellung, Künstlerausstellungen und die Aktivitäten der Freunde des Stephansturmes. „Vorstand und Verein haben sich verdient gemacht“, so Dollacker. „Allen gebührt dafür Dank.“ Das Vereinsvermögen in Höhe von 489 Euro ging an die Gemeinde über und wird für die Sanierung des Stephansturmes verwendet.

Weiter informierte Dollacker, dass die Fällung der drei Linden in der Thanheimer Straße in Ensdorf dringend notwendig gewesen sei. Gemeinderat Werner Scharl begrüßte, dass die gemeindlichen Kinderspielplätze hergerichtet wurden. Als Organisator der 5. Gemeindefestes (20.und 21. Juni) berichtete er, dass das Programm mittlerweile steht und forderte die Fraktionen auf, sich doch dabei auch beim Vereins-Wettbewerb „Bierkastendrücken“ zu beteiligen.