Stunden voller Musik

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Stunden voller Musik“ versprach das Programm des Vorspielnachmittags der Musikschüler im Kloster Ensdorf. Und es versprach nicht zuviel. Während zuerst die Klavier- und Keyboardspieler von Musiklehrerin Elena Vassilkova zum Teil erstmals auf der Bühne standen, folgten später die Ziehharmonika-, Flöten- und Klarinettenspieler von Georg Bayerl mit Märschen, Polkas, Walzern und Menuetten. Von Klassik bis Rock- und Pop reichte das anspruchsvolle Programm.

Den Anfang machten auf dem Klavier und der Violine Lisa und Anne-Sophie Seiffert, 2. Preisträger bei Jugend musiziert, mit dem Partita Walzer Nr. 6 von Georg Friedrich Telemann. Moritz Weigert, ebenfalls Preisträger, spielte auf dem Klavier gekonnt einen Walzer von Frederic Chopin. Dann ging es quasi Schlag auf Schlag: Am Keyboard zeigten Markus Doschat, Caroline Vieracker, Sebastian Wilhelm, Alex Schmid, Matthias Termer, Laura Eilles und Max Sonneck ihr im Unterricht bei Elena Vassilkova Gelerntes. Am Klavier brillierten Svenja Schmidt, Simon Schlegl, Andrea Wiesner, die erst sechsjährige Julia Plaviak, Lisa Metz, Leon Hößl, Barbara Leikam, Anna-Lena Kruppa und Markus Doschat. Mit Maximilian spielte die Lehrerin vierhändig, bevor sie selbst solo virtuos „Für Elisa“ spielte.

Am späten Nachmittag eröffnete die Don-Bosco-Blasmusik mit dem „Germania Marsch“, der Polka „Vom Egerland zum Moldaustrand“, dem Walzer „Violetta und dem religiösen Lied „Immer auf Gott vertrauen“ den zweiten Teil der „Stunden voller Musik“. Der zehnjährige Fabian Geitner spielte sodann „Mir san vom Wald dahoum“ und „A Rindvieh“ auf seiner Ziehharmonika. Überhaupt ging es im zweiten Teil bei den Musikschülern von Georg Bayerl bodenständiger zu: Polka, Walzer, Märsche überwogen, auch wenn einige Menuette dabei waren wie z. B. bei Marie Weigert und Dahyana Yörs, die zudem das Kinderspiel „Taler, Taler du musst wandern“ auf ihren Flöten darboten. Sebastian Schmidt spielte „Der alte Jäger“ und „die boarischen Berge“ auf der Ziehharmonika. Erst im September mit dem Klarinetten-Musikunterricht begonnen haben Elias Berschneider und Alexandra Meier. Dennoch trauten sie sich schon mit „O Susanna“ und „Wie lieblich schallt“ auf die Bühne. Michael Rothut aus Thanheim war schon mehrfach mit seiner Ziehharmonika beim Vorspiel dabei. Heuer mit dem „Rosenmontag-Marsch“ und „Weiß-Blau“. „My Bonnie is over the ozean“ und „Tiritomba“ spielten auf ihren Flöten Bernadett und Philipp Graf, Sofi Graf und Barbara Maier. Fünf weitere virtuose Ziehharmonika-Stücke erklangen: „Tief drin im Böhmerwald“ und „Lustige Schlittenfahrt“ (Christoph Rester), „Zigeunerleben“ und „Täterä Hahnbach“ (Tobias Rester), „Ein Männchen steht im Walde“ (Simon Reiser). Ein Menuett von Mozart und einen Marsch spielten Susanne Hönig, Annika Droth und Laura Braun auf ihren Flöten, die „Schafberg-Polka“ und „Leutl, miasts lustig sei“ Theresia Weinfurtner auf der Ziehharmonika. Weiter ging es mit „Tiroler Blut“ und dem „Hahnbalz-Walzer“ (Maximilian Müller, Ziehharmonika) sowie dem „Te Deum Laudamus“ und der „Kuckucks-Polka“ (Tobias Pirnke und Bernadette Graf, Klarinette). Schluss- und Höhepunkt waren Allegro und Rondo der Sonate in B-Dur von Franz Anton Hofmeister, welche Cosima Link und Miriam Seidel auf der Querflöte spielten.

Seit September 1996 gibt es „Musikunterricht im Kloster“ in Ensdorf, die Möglichkeit, verschiedene Instrumente zu erlernen. Derzeit werden über 200 Musikschüler - vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter – ausgebildet. „Musikunterricht im Kloster“ ist es besonders wichtig, dass im Unterricht miteinander gespielt wird und so die Schülerinnen und Schüler den Grundstein für ein schönes Hobby legen. Neben den althergebrachten Blechblasinstrumenten Trompete, Posaune, Hörner, Tuba, verschiedenen Arten von Blockflöten, Querflöte, Klarinette, Saxophon, den Saiteninstrumenten Gitarre und Violine wird Unterricht auch an Tasteninstrumenten wie Akkordeon, Ziehharmonika, auch Klavier und Keyboard sowie Schlagzeug, Trommel und Hackbrett angeboten. Bei „Stunden voller Musik“ konnten sich viele Zuhörer vom Leistungsstand der Musikschüler überzeugen.

Klavier- und Keyboardlehrerin Elena Vassilkova wurde in Moskau in einer sehr musikalischen Familie geboren. „Meine Ausbildung absolvierte ich an der Musikhochschule bei Ivanov Ippolitov. Anschließend war ich Musiklehrerin in Moskau, lebe seit 1998 in Amberg und unterrichte seit dem Jahr 2000 Klavier und Keyboard bei Musik im Kloster Ensdorf. Seither sind schon viele meiner Schüler Preisträger bei ‚Jugend musiziert’ geworden. Ich freue mich in Ensdorf viele talentierte und musikbegeisterte Kinder unterrichten zu können, die fleißig üben. Zurzeit sind es über 30. Meine musikalische Ausbildungstendenz geht dabei Richtung Russland nach der ‚Moskau-Art-Schule’. Wir spielen Musik von der Klassik bis zu Rock und Pop, gerne auch vierhändig.“

Elena Vassilkova gibt regelmäßig Konzerte mit ihrer Mutter Ludmila Portnova und ihrem Vater Vadim Vassilkov. Das nächste findet am Samstag, 2, Mai, um 19.30 Uhr als „Frühlingskonzert von Barock bis Rock“ im Kongregationssaal in Amberg statt.