Jahresrückblick 2008

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Ensdorf sank im abgelaufenen Jahr von 2392 auf 2362. 29 Personen verstarben (einschließlich Seniorenheim), 17 Kinder wurden geboren. Bei einem Schuldenstand von noch 2,852 Millionen Euro zum Jahresbeginn, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1254 Euro entsprach, baute die Gemeinde ihre Schulden in diesem Jahr auf 2,483 Millionen Euro oder 1092 Euro je Einwohner ab. Ein Schuldenabbau von weiteren 369.000 Euro! „Die Rücklagen“, so Kämmerer Josef Donhauser, „werden voraussichtlich aufgrund der positiven finanziellen Entwicklung bis zum Jahresende anwachsen.“ Mit dem notwendigen Sparkurs waren wie in den vergangenen Jahren die Gemeinde finanziell keine großen Sprünge zu machen.

„Dennoch konnten im Jahr 2008 ein Teil der gemeindlichen Räume im Kloster saniert werden“, berichtet Bürgermeister Markus Dollacker der „Mittelbayerischen Zeitung“. Diese Räume in der ehemaligen Klosterschänke dienen dem Zentrum für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) zur vorübergehenden Nutzung. Darauf ist Bürgermeister Dollacker sehr stolz, denn von hier aus startete im Oktober die Energieberatung für die Bürger, Planer und Handwerker im Landkreis und deren Koordination. Außerdem hat die ZEN-Akademie ihre Arbeit aufgenommen. Allerdings bleibt die restliche Klostersanierung im weltlichen Teil weiter ein Wunsch.

Noch einmal 18.000 Euro wurden in die Sanierung der Volksschule Ensdorf gesteckt. Instand gesetzt wurden die Gemeindeverbindungsstraßen Wolfsbach-Waldhaus, Wolfsbach-Seidlthal, Langenwies-Herflucht sowie in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rieden die Gemeindeverbindungsstraße Thanheim-Rieden. Insgesamt wurden über 2.500 Tonnen Schotter verbaut. „Ab dem Frühjahr 2009 sollen die Gemeindeverbindungsstraßen Wolfsbach-Waldhaus und Wolfsbach-Seidlthal auf R2 umgestellt werden, ein besonders kostengünstiges besonderes Wegeunterhaltsverfahren für Schotterstraßen“, erklärt der Bürgermeister. Der Winterdienst auf den Straßen Wolfsbach-Waldhaus und Langenwies-Herflucht wurde eingestellt. Die Firma Rester, Rannahof, hat den Winterdienst für Thanheim und Seulohe übernommen.

Ein „Sorgenkind“ der Gemeinde war lange Zeit ihr Wahrzeichen Stephansturm. Im Jahre 1075 errichtet ist er einer der ältesten Kirchtürme Bayerns. Nach abgeschlossener Befundung wurden Fördermittel beantragt. Im ersten Bescheid des Kultusministeriums wurden nur 155. 000 Euro bewilligt. Nach heftigem Einsatz von Bürgermeister Markus Dollacker und MdL Heinz Donhauser wurden nun 170.000 Euro zugesagt. Die Bayerische Landesstiftung beteiligt sich mit 30.000 Euro. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf 303.000 Euro. Sanierungsstart ist im Juni 2009.

Erneuert wurden zehn Wasserschieber in Thanheim und das Wasserwerk Ensdorf mit neuen Türen und Fenstern sowie neuem Außenisolierputz saniert. Die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf baute fleißig weiter an ihrem neuen Feuerwehrgerätehaus (Gesamtkosten 412.000 Euro). Im Jahr 2009 findet die Einweihung statt.

In der Gemeinde Ensdorf gibt es  ein reges Vereinsleben. Durch die Initiative des Heimat und Kulturverein wurde durch das Wasserwirtschaftsamt der Rammertsbrunn freigelegt. Die Wasserquelle an der Vils sprudelt seit Oktober wieder natürlich. Die DJK Ensdorf erzielte viele sportliche Erfolge, darunter den Aufstieg der Fußballmannschaft. Die Wanderfreunde führten heuer ihren 31. Internationalen Wandertag durch und eröffneten zusammen mit dem Kloster den zweiten Permanenten Wanderweg, den „Kapellenweg“. Die Pfadfinder spielten zum 16. Mal Theater und organisierten zum 7. Mal das „Kaff-Rock-Festival“. In Thanheim war wieder „Deje-Vue-Rock“. Ein buntes Mosaik bot der Pfarrfamilienabend. Sein 25-jähriges Gründungsjubiläum feierte der Opel-Club, ihr 35-jähriges die Schnupfer und ihr 60-jähriges die Blaskapelle Ensdorf. Zum 5. Mal stellten die Ensdorfer Künstler ihre Werke aus. Die Ensdorfer Volksmusikgruppen luden zum 17. Mal zur „Adventlichen Stund“ ein. 20 Jahre im Dienst am Mitmenschen ist die Caritas-Sozialstation Ensdorf.

Gefeiert wird in Ensdorf gehörig. Nicht nur im Fasching ging es rund – auch bei diversen  Vereinsfesten, kirchlichen Festen und traditionellen Kirchweihen – in Thanheim nach langer Zeit wieder mit Kirwapaaren und Kirwabaum – sowie bei Veranstaltungen des BRK-Seniorenheims, der Caritas-Sozialstation und des Kindergartens St. Jakob. Tag der Regionen (Erntedankmarkt), Adventbasar und Waldweihnacht haben schon Tradition. Trotz kühler Witterung war das 4. Gemeindefest ein voller Erfolg. Termin für das 5.: 20./21. Juni 2009.

Natürlich waren die drei gemeindlichen Feuerwehren sehr aktiv. Viele Übungen und Leistungsprüfungen wurden absolviert. Die Ensdorfer bauten nicht nur weiter am neuen Feuerwehrhaus sondern spielten auch „Vereinskini“ aus und führten das „Knackwurstfest“ durch.

Im Kloster tut sich viel. Groß gefeiert wurde wieder der Don-Bosco-Tag und der Familientag. Beim Frühjahrskonzert zeigten die über 200 Musikschüler im Kloster Ensdorf ihr Können. Unzählig fast die Veranstaltungen von Haus der Begegnung, Umweltstation und Umwelt-Musik-Werkstatt. Unter dem Motto „SchöpfungsErleben“. Die diversen Ausstellungen im Kreuzgang des Klosters zogen viele Besucher an. Zum siebten Mal durchgeführt wurden mit Musik, Poesie und Natur die „Umwelt-Kultur-Tage“. Die ZEN-Akademie öffnete ihre Pforten.

Was tat sich noch in der Gemeinde Ensdorf im abgelaufen Jahr? Am 10. Januar brannte ein Wohnhaus in Wolfsbach ab, das Eggenberghaus wurde saniert, das Erholungskonzept für den Hirschwald wurde vorgestellt, das Forstbetriebsgutachten für die Gemeinde endlich erstellt, der Kindergarten mit dem Felix-Preis für frühmusikalische Erziehung ausgezeichnet. Auf Initiative von Bürgermeister Markus Dollacker startete die Freizeitlinie im Naturpark Hirschwald. Durch die Lokale Aktionsgruppe Amberg-Sulzbacher Land, das aus dem Naturpark Hirschwald e. V. und dem Sulzbacher Bergland e. V. besteht, kann die Gemeinde Ensdorf zukünftig an Gelder aus der LEADER Förderung der EU gelangen. An der Hauptschule Ensdorf wurde als Pilotprojekt die „digitale Schultasche“ eingeführt. Das Jugendzeltlager der Kreisfeuerwehr fand in Ensdorf statt. Die Jugendfeuerwehr Ensdorf wurde international ausgezeichnet. Schließlich hat die gemeindliche Homepage (www.ensdorf.de) ein neues und stets aktuelles Erscheinungsbild.

Natürlich fanden wie in allen Bayerischen Gemeinden Kommunalwahlen statt. Ensdorf hat mit Markus Dollacker einen neuen Bürgermeister bekommen. Der frühere Bürgermeister Karl Roppert hatte aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidiert. Für die CSU trat Markus Dollacker, für die SPD Werner Scharl und für die Christlichen Wähler/Blockfreien Wähler (CW/BFW) Oliver Schwendner im Kampf um den Bürgermeistersessel an. Nach sehr sauberem und fairem Wahlkampf setzte sich CSU-Kandidat Markus Dollacker mit 54,5 Prozent der Stimmen gegenüber Werner Scharl (SPD) in der Stichwahl durch. Der Gemeinderat verjüngte sich durch die Kommunalwahl. Ihm gehören sechs Mitglieder der CSU, vier der CW/BFW), drei der SPD sowie einer der BDL (Bürgernahe Demokratische Liste Thanheim) an.

Und im Jahr 2009? Im April: Beginn des Ausbaus der Ortsstraßen in Hirschwald und Sanierung Stützmauer Wittelsbacherstraße in Ensdorf. Mai: Baubeginn Baugebiet „Am Hammerberg“ in Wolfsbach. Juni: Sanierungsbeginn Stephansturm Ensdorf. „Ab 2010 stehen diverse Brückensanierungen in der Gemeinde Ensdorf an. Im Jahr 2009 ist die Gestaltungsplanung des Klosterinnenhofes vorgesehen, 2010 die Ausführung“, blickt Ensdorfs neuer Bürgermeister Markus Dollacker in die Zukunft.

Unsere Menschen 2008

Bürgermeister Karl Roppert feierte am 16. März seinen 60.Geburtstag.

Wanderfreundevorsitzender Johann Kotzbauer verstarb plötzlich am 3. April.

Pater Dr. Michael Spitz verstirbt am 14. April.

Diakon Michael Stutzig wird zum Priester geweiht, hält am 20. Juli Nachprimiz in Ensdorf und muss das Kloster Ensdorf verlassen.

Rektor Dieter Riß wird am 31. Juli in den Ruhestand verabschiedet.

Als neuer Rektor der Hauptschule Ensdorf wird Siegfried Seeliger am 26. September offiziell eingeführt.

Altbürgermeister Josef Färber feiert in Dornberg am 24. September seinen 90. Geburtstag.

Mit Dr. Michaela Schrödl bekommt Ensdorf am 1. Oktober eine Ärztin.

Gerhard Kopf wird am 1. Oktober Geschäftsführer den Zentrums für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN).

Am 16. November wird die neue evangelische Pfarrersfamilie Schwalbe-Eberius in Rieden in ihr Amt eingeführt.

Genau am 27. November ist Pater Hermann Sturm zehn Jahre als Pfarrer in Ensdorf.