Weihnachtsgottesdienste musikalisch gestaltet

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

In alter klösterlicher Tradition wurden die Weihnachtsgottesdienste in der Pfarrkirche St. Jakobus wieder durch sakrale Musik würdig gestaltet. Die Christmette gestalteten der Kirchenchor und die Blaskapelle Ensdorf musikalisch. Nach der Mette spielten die Bläser unter Leitung von Hubert Haller im Kirchenvorhof weihnachtliche Weisen.

Zum Hochamt am 1. Feiertag, das Klosterdirektor Pater Georg Matt zusammen mit den Patres Andreas Dietz, Hans Kastl und Rupert Nebauer sowie Pfarrer Alois Hofmann zelebrierte sangen und spielten „Chor und Orchester St. Jakobus Ensdorf“  unter Leitung von Gerhard Tschaffon  beim Festgottesdienst die „Pastoralmesse in C“ des 1744 in der Nähe von Weiden geborenen und 1814 in München verstorbenen Komponisten Georg Augustin Holler. Unterstützt wurde der Chor von Streichern, Holzbläsern, Pauken und Trompeten. Die Orgel spielte Stefan Roggenhofer. Das Sopransolo „Marias Wiegenlied“ sang Elke Bauer. Die engagierten Laienmusiker reisen seit vielen Jahren zum Teil von weit her und begeisterten auch heuer die Gottesdienstbesucher, die zum Schluss viel Beifall spendeten. Die Gemeinde beteiligte sich mit festlichen und weihnachtlichen Liedern.

Von einem „Hindernis der Nüchternheit des Weihnachtsevangeliums“ sprach Festprediger Direktor Pater Georg Matt. Doch könnten Worte leer oder volle Leben sein. Er ging ein auf die „Entdeckung des Lebens in Worten“. Es gibt oberflächliche Reden, den Unterschied ob jemand zu seinem Wort steht oder auch buchstäblich daneben steht. „Nicht nur in der Politik erleben wir dies. Unsere Welt ist voll von leeren, unwichtigen und entwertenden Worten. Denken sie an Talkshows: Men kann sehr wortgewandt und wortreich sein und dennoch nichts sagend. Gott dagegen steht trotz der Zweifel zu seinem Wort. Worte können aufbauen und stärken, aber auch herunterreißen und verletzen.“ Im Weihnachtsevangelium sei die „Beständigkeit Gottes zu entdecken“. „Das Wort nahm menschliches Fleisch an, menschliche Gestalt, um dem Menschen in seiner Sprache, mit seinen Augen, seinen Sorgen und Freuden nahe zu sein“, so der Geistliche. „Und das Wort ist Fleisch geworden.“ Gottes Geist bleibt kein blutleeres Papier, lesbar nur für Bücherwürmer, sondern bekommt Fleisch und Blut, Hand und Fuß, Sinn und Verstand, Herz und Hände in Jesus Christus. „Gott spricht die Sprache der Menschlichkeit und wird von Menschen aller Zeiten und Völkern verstanden“, so der Prediger. „Dieses Wunder neu entdecken, bewundern und sich darüber von Herzen freuen. Ich habe ein schlechtes Gefühl, wenn Prominente heute wieder zeigen, wie sehr sie an der Verantwortung für die Welt tragen und sofort wieder kommen mit Aufträgen. Wir sollen und wir müssen! Wer sich anrühren lässt, wird selbst spüren, wie Gottes Wort auch durch ihn lebendig werden will, indem er oder sie, Groß oder Klein, Jung oder Alt, hoch intelligent oder mehr praktisch begabt, diesem Wort immer wieder Herberge gibt, und so wirken lässt. Hand und Fuß, Augen und Ohren, Herz und Mut dazu werden neu dazu wachsen, wahrzunehmen, wo es wirken will. Es wird so auch heute durch Menschen, durch uns? Dunkelheiten zu erhellen versuchen nach dem Beispiel des erwachsenen Jesus. Denn das Kind will jeden je einladen mit ihm in seinem Glauben erwachsen zu werden.“ 

Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrsaal bedankte sich Pfarrer Sturm bei allen kirchlichen Mitarbeitern und Helfern in der Pfarrei. Chorleiter Tschaffon und Pfarrer Sturm dankten den Musikern für ihre „Treue zur Ensdorfer Kirchenmusik“.

Den Festgottesdienst am 2. Weihnachtsfeiertag gestaltete die Chorgemeinschaft Männergesangverein Ensdorf/Sängerbund 1880 Amberg musikalisch.