Adventliche Stund zur Einstimmung auf Weihnachten

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Eine ruhige adventliche Stund „zum a bisserl Abschalten vom Stress und der Hektik des Alltags, zu einer Stund, in der man sich auf das Wesentliche der Adventzeit besinnen kann“ versprach Georg Bayerl, Initiator der schon traditionellen „Adventlichen Stund“ der Ensdorfer Volksmusikgruppen am dritten Adventsonntag im voll besetzten Theatersaal des Klosters.

Mit einer feierlichen „Adventlichen Bläserweise“ begann die Einstimmung auf das Weihnachtsfest. Der Ensdorfer Dreigesang sang „Es wird ein Stern aufgehen“. Im Anschluss daran alle „Tauet Himmel“, unterstützt von der Bläsergruppe bevor die Ensdorfer Stubenmusi mit dem „Andachtsmenuett“ zu Klosterdirektor Pater Georg Matt überleitete, der nachdenklich-besinnliche Texte sprach.

„Und Bileam war ein Prophet, der Gottes Willen wohl versteht. Er sieht den Stern aus Jakobs Haus, von dem geht Heil und Segen aus“, hieß es da. „So gut war sein Blick aber am Anfang nicht. Er sollte Israel verfluchen. König Balak hat ihn darum gebeten. Da das Geld winkte, machte er sich auf den Weg“, den Pater Matt sodann beschrieb.

 Das Menuett „Drei Deutsche“ spielte das Flöten-Trio, der Ensdorfer Männergesang brachte „Jetzt fangen wir zu singen an“ zu Gehör, die Ensdorfer Stubenmusi „Menuett 115“. „Jetzt fangen wir zu singen an. Da haben Menschen begriffen, wer da in der Krippe liegt und müssen das lauthals hinaussingen. Doch wie begriffsstutzig ist doch der Mensch. Der ehemalige Bischof von Innsbruck, Reinhold Stecher stellte fest, dass nicht unbedingt die Studiertesten das Wesentliche sehen“, erklärte der Sprecher und trug dann dessen nachdenkenswerte Geschichte „Meine liebste Krippenfigur“ vor. Er erklärt: „Ich wähle den Esel“, vor dem er tiefen Respekt habe, denn schon der Prophet Jesaja habe geschrieben: „Der Ochs kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“ 

Ein weiteres Menuett spielte das Flöten-Trio, Klarinetten und Hörner „Aria“, alle sangen „Ach meiner Seel …“ und der Männergesang „Aus einer schönen Rose.“ Pater Matt las die Geschichte „Philipp und sein Licht“, eine Hirtengeschichte die mit dem Satz endet: „Kommt, wir wollen beten, dass Gott uns bald den Retter schickt.“

Musikalisch ging die Adventliche Stund weiter mit „Adventlicher Weis“, der „Inzeller Weihnachtsmusik“ und „Nachtn spat so umra neine“ sowie vom Ensdorfer Männergesang vorgetragen „Der Engel des Herrn“.

„Gesegnet sind die Tage des Advent, die vielen Vorbereitungen und Vorkehrungen, damit Gott bei uns auch ankommen kann, wenn er kommt, um uns zu retten“, fuhr Pater Matt fort. „Gesegnet die kleinen Überraschungen und Vorfreuden, damit wir uns bereiten, um IHN zu empfangen, wenn er plötzlich bei mir eine Herberge sucht. Die Tage des Advent, in denen uns die Gestalten und Botschaften der Sehnsucht und Verheißung, des Wartens und Hoffens, neu begegnen wollen. Gesegnet sind die Tage des Advent, die wir besingen und feiern als heilige Zeit, in der uns das Erbarmen und die menschliche Nähe unseres Gottes neu zu Herzen gehen wollen, sie uns einladen, uns auf den Weg zur Krippe zu machen, den wir schon so oft gegangen sind, der aber immer neu von uns gefunden sein will.“

Musikalisch endete die Adventliche Stund mit „Mineth aus Chrobold“, von allen gesungen „Macht hoch die Tür …“ und einer „Pastorale“ der Bläser.

Zum 17. Mal hatten heuer die Ensdorfer Volksmusikgruppen zur „Adventlichen Stund“ eingeladen.

Mit den eingegangenen Spenden wird heuer  ein soziales Projekt der Salesianer Don Boscos unterstützt, das sich um Straßenkinder in Moskau, Weißrussland und der Ukraine kümmert unter dem Motto: Kinder brauchen ein Zuhause.“

„Maria bewahrte in ihrem Herzen, was sie empfing, obgleich sie es nicht begriff. Der Segen Gottes möge uns in dieser Zeit des Advents helfen, zu bewahren, was wir in dieser Stund empfangen haben“, wünschte Sprecher Pater Georg Matt, Direktor des Salesianerklosters Ensdorf.