Ein toller Wandertag in winterlicher Umgebung

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Teils Sonnenschein, teils tief hängende Wolken, teils eisige Windböen und Schneetreiben begleiteten am Samstag viele Wanderer rings um die herrliche Landschaft von Ensdorf. Die Wanderfreunde Ensdorf und Umgebung hatten zu ihrem 31. Internationalen Wandertag, zur „Johann-Kotzbauer-Gedächtniswanderung“ eingeladen.

Fast winterlich zeigten sich Wälder und Fluren, durch welche die Wanderer am Samstag und Sonntag marschierten. „Angezuckert“ vom Schnee präsentierte dich die Landschaft rund um Ensdorf, in Uschlberg, Seulohe und Götzenöd den Gästen. Da machte das Wandern auch den 111 Schülerinnen und Schülern der Ensdorfer Hauptschule sowie ihren Lehrern Spaß! Verfroren mit roten Nasen und Ohren, tröpfelnden Nasen und angelaufenen Brillen kamen sie und alle anderen Wanderer bereits an der ersten Stempelstelle in Uschlberg an. Die heiße Fleischbrühe war da gerade richtig.

Der Wind pfiff kräftig auf dem höher gelegenen freien Wegen um Götzöd. Da glühten Wangen und Ohren, triefte manche Nase. In der Brotzeit bekamen die Schüler für ihr Startgeld vom Ensdorfer Wanderverein heiße Wiener in der Semmel und ein Getränk. Die Hauptschüler beteiligten sich bei ihrem „Gesundheitstag“ am 3. Kinder- und Jugendwandertag der Wanderfreunde Ensdorf im Rahmen der DVV-Junior-Serie. Für sie warteten am Ziel zusätzliche kleine Überraschungen sowie Urkunden.

Andere labten sich an Wurstsemmeln oder Glühwein. Auch viele Nordic Walker waren auf der „Piste“. Manche Familie war mit „Kind und Kegel“ unterwegs, vereinzelt auch mit ihren Hunde. In Lederhosen und Wadlstrümpf, in Wanderstiefeln und Turnschuhen, mit Hut, Mütze oder Stirnband, warm eingepackt in Schals und Anoracks ging es weiter.

Nach fünf oder zehn Kilometern am Ziel in der wohlig warm geheizten Turnhalle der Volksschule Ensdorf angelangt, genossen die Wanderer heißen Kaffee oder Tee, köstlich selbst gebackene Kuchen und Torten, leckeren Kücheln, frische Brezen. Manche wärmten sich auch mit Glühwein oder einem „Schnapserl“ innerlich auf. Harten Kerlen schmeckte auch schon ein Bier zu Wurst- oder Käsesemmel, zu Griebenschmalz auf knusprigem Bauernbrot, Leberkäs, Pfälzern, Wiener oder Knöcherl mit Kraut. Heiß begehrt wie immer waren auch die schwarz geräucherten „Bauernseufzer“.

Ganz „eiserne“ Wanderer machten sich nach dieser Station gleich noch einmal auf den Weg und absolvierten die verschiedenen permanenten Wanderwege, den „NaturWallfahrtsweg“ oder den Anfang Oktober neu eröffneten „Kapellenweg“.

Auch am Sonntag schnürten viele aus nah und fern fleißig die Wanderstiefel. Der Wandertag ist unserem verstorbenen Vorsitzenden Johann Kotzbauer gewidmet, erinnerte dessen Nachfolgerin Annemarie Dollacker am Sonntag bei ihrer Begrüßung in der Turnhalle der Volksschule, dem Start und Ziel des 31. Wandertages. Neben vielen Wanderern begrüßte sie auch Honoratioren nach einem unfallfreien Verlauf des Wandertages: Schirmherrn 1. Bürgermeister Markus Dollacker, 2. Bürgermeister Karl Roppert, Klosterdirektor Pater Georg Matt, Rektor Siegfried Seeliger und seinen Vorgänger Dieter Riß, sowie die Ehrenmitglieder sowie die Ehrenmitglieder Altbürgermeister Georg Dirmeier und Johann Richthammer. Ihr besonderer Gruß galt den Vertretern des Bezirksverbandes Oberpfalz, 1. Vorsitzendem Franz Kummetsteiner und seinem Vertreter Josef Hellerbrand und Braumeister Wolfram Seebauer mit der Oberpfälzer Bierprinzessin Brigitte I.

Dollacker freute sich, dass sich neben 70 auswärtigen Wandervereinen 13 örtliche Vereine und Gruppen sowie fast 110 Kinder und Jugendliche der Hauptschule Ensdorf am 3. Kinder und Jugendwandertag beteiligt haben. Auch die Permanenten Wanderwege „NaturWallfahrtsweg“ und „Kapellenweg“ fanden großen Anklang.

Schirmherrn Bürgermeister Markus Dollacker freute es, dass so viele Wanderfreunde gekommen waren und „bei glitzerndem Schnee und böigem Wind die wunderbare Ensdorfer Landschaft erwandert“ haben. Er selbst sei streckenweise mit den Wanderfreunden aus Volkach unterwegs gewesen. „Ein toller Wandertag mit vielen schönen Erlebnissen“, lobte er. Ebenso die hervorragende Organisation durch das Team der Wanderfreunde Ensdorf. Ihm überreichte er eine Spende. Die Vorsitzende revanchierte sich mit einem Wanderdress und dem Vereinswappen in Bronze. Sie dankte allen Helfern und Sponsoren.

Von den 70 auswärtigen Vereinen stellten die Wanderfreunde Rieden wieder die meisten Teilnehmer: 110, gefolgt von den Wanderfreunden Winkelhaid (95), Wackersdorf (80), Schwandorf (65) und Teunz mit 64 Teilnehmern. Alle erhielten schöne Gruppenpreise. Für die 13 örtlichen Gruppierungen gab es schwarz geräucherte Schinken und knuspriges Bauernbrot. Hier stellte die FFW Ensdorf mit 92 Teilnehmern die stärkste Abordnung, gefolgt vom Katholischen Frauenbund mit 91, dem Stammtisch Dietz/Schnupferclub mit 61, dem CSU-Ortsverband Ensdorf mit 50 und dem SPD-Ortsverein mit 43 Teilnehmern die stärksten Mannschaften.