Beim ZEN ziehen alle an einem Strang

| Hans Babl |

Alle ehrenamtlichen Initiativen im Bereich Energie und Klimaschutz sollen im ZEN, dem Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit, zusammengeführt werden. ZEN-Fördervereinsvorsitzender Pater Georg Matt berichtete in der Mitgliederversammlung 2008 über die bereits geleisteten Arbeiten seit der Vereinsgründung im November 2007 und der Arbeitsaufnahme am 13. Februar diesen Jahres.

Die Regularien für die Vereinsgründung sind inzwischen abgeschlossen, alle erforderlichen Unterlagen genehmigt, die Satzung erlassen. Der Förderverein für das ZEN hat den Status der Gemeinnützigkeit erlangt. Konten - auch für Spenden - wurden eröffnet: Sparkasse Amberg-Sulzbach, BLZ 752 500 00, Konto 200 775 609; Raiffeisenbank Unteres Vilstal, BLZ 760 69-6 11, Konto 208 159.

„Die Gemeinde Ensdorf führte dankenswerter Weise innerhalb weniger Monate die Sanierung und Fertigstellung der gemeindeeigenen Räume im Bereich der früheren Klosterschänke durch, sodass diese vom ZEN für die Geschäfts- und Infostelle genutzt werden können. Sie werden bis zur Fertigstellung des ZEN-Gebäudes im jetzigen Musikhaus des Klosters Ensdorf kostenlos zur Verfügung gestellt“, konnte der Vorsitzende bekannt geben. Vorbereitende Arbeiten zur Sanierung des Musikhauses und künftigen ZEN-Gebäudes wurden bereits durchgeführt. So erstellte das Architekturbüro Herbert Harth in ehrenamtlicher Arbeit einen Bauantrag für die Phase 1 (Sanierung des Musikhauses zur Nutzung für Ausstellungs- und Veranstaltungszwecke). Ein Anbau an das Musikhaus für eine spätere 2. Bauphase ist geplant, wenn eine entsprechende Finanzierung sichergestellt ist. Außerdem wurde im Rahmen des Internationalen Workcamps im Haus der Begegnung im August das Musikhaus von seinen „Altlasten“ befreit.

Von der Sparkasse bekam das ZEN einen Spendenscheck über 30.000 Euro (MZ berichtete). Außerdem erklärte sich das Geldinstitut bereit, weitere gemeinsame Aktionen durchzuführen oder zu begleiten, etwa im Bereich Marketing oder bei Schulungen.

Mehrere Gespräche mit regEn ergaben einen klaren Willen beider Seiten zur Zusammenarbeit. Der verein regEn erklärte sich bereit, jeweils dienstags und freitags einen halben Energieberatungstag in der Infostelle durch Elke Schröpf in Ensdorf zu leisten. Der Zen-Förder-verein geht zudem von einer finanziellen Beteiligung seitens regEn an den Personalkosten für die Stelle der Bürokraft in der ZEN-Geschäftsstelle aus.

Jürgen Zach wies darauf hin, dass im kommenden Jahr im Rahmen der UN-Dekade der Themenschwerpunkt „Energie“ im Mittelpunkt steht. In diesem Zusammenhang können Projekt-vorschläge für 2009 an das Bayerische Umweltministerium eingereicht werden. Rückmeldung von Projektideen bis Ende Oktober 2008.

Als besonders erfreulich bezeichnete Kassier Jürgen Zach die Einbindung der Wirtschaft in das ZEN. „Die Resonanz der Handwerksbetriebe des Landkreises ist bisher sehr positiv, ins-besondere der Innung Heizung-Sanitär-Klima sowie der Schreinerinnung. Beide haben bereits erhebliche finanzielle Unterstützung geleistet und bringen sich auch beim Aufbau der Ausstellungsräume ein. Auch einzelne Betriebe stellen ihr Knowhow zur Verfügung“, berichtete er. Zach stellte in seinem Kassenbericht die Finanzlage des Vereins dar. Florian Rieder legte an-schließend den Wirtschaftsplan für die ZEN-Geschäftsstelle für die Jahre 2008 und 2009 vor. Dieser wurde einstimmig angenommen. Das so genannte Solarkreuz, eine Photovoltaikanlage mit fünf Kilowatt Leistung wird vorfinanziert und noch heuer vorläufig auf dem Klosterdach installiert ans Netz gehen. Die Refinanzierung erfolgt durch die Einspeisungsvergütung. Die Nutzung der ZEN-Geschäftsstelle durch kommerzielle Nutzer ist grundsätzlich möglich, allerdings gegen Entgelt. Firmen, die sich im Vorfeld und in der Aufbauphase in besonderer Weise engagieren, erhalten Sonderkonditionen.

Vorsitzender Pater Georg Matt, Florian Rieder und Manfred Lehner haben einen Vorschlag zur personellen Besetzung des ZEN-Büros ausgearbeitet. Gerhard Kopf ist hervorragend für diese Aufgabe geeignet. Deshalb stellte der Vorstand vor ihn vorläufig mit einem befristeten Arbeitsvertrag bis Ende 2009 an.

Das Jahr 2009 soll im Zeichen des Themas „Biomasse“ stehen, wobei ansonsten die Ausstellungsthemen grundsätzlich halbjährlich wechseln. Auch das Akademie-Programm soll halb-jährlich erscheinen. Hans-Jürgen Frey, Vorsitzender des Solarenergiefördervereins Amberg-Sulzbach e. V. (SFV), prüft Möglichkeiten einer noch engeren Zusammenarbeit und Verlinkung der Aktivitäten. Durchaus vorstellbare ist, das SFV-Programm in das ZEN-Programm zu integrieren. Klaus Peter bot an. Dass sich das Institut für Baubiologie (IBN) als Kooperationspartner in das Bildungs- und Ausstellungsprogramm des ZEN künftig mit einbringt. Dies könnte z. B. durch ein Forum Baubiologie „Gesundes Wohnen und Bauen“ erfolgen. Ekkehard Brühschwein plädierte dafür, „möglichst alle ehrenamtlichen Initiativen im Bereich Energie und Umweltschutz im ZEN zusammenzuführen“. Dies könne auch auf der Internetplattform und im Briefkopf durch Nennung der Kooperationspartner deutlich gemacht werden.

Ab kommenden Mittwoch ist die ZEN-Geschäftsstelle, Hauptstraße 9 in 92266 Ensdorf jeweils Montag bis Mittwoch von 8 bis 15 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr besetzt. Tel. (0 96 24) 90 36 46, E-Mail: info (at) zen-ensdorf (dot) de und im Internet unter www.zen-ensdorf.de.

Der Verein regEn führt in der ZEN-Geschäftsstelle Dienstag und Freitag  Energieberatungen durch. Telefonische Voranmeldung ist erbeten. Energieberatungen zu anderen Zeiten nach telefonischer Absprache möglich. Außerdem bietet regEn auch Energieberatungen in anderen Mitgliedsgemeinden durch. (Mittelbayerische Zeitung)

ZEN Förderverein

Zweck des Fördervereins für das ZEN ist die Unterstützung und Förderung der Einrichtung und des Betriebs des Zentrums für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Kloster der Salesianer Don Boscos in Ensdorf. Er will damit

  • den Umwelt- und Klimaschutz fördern.
  • die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der Sonnenenergie, das ökologische Bauen und Sanieren, den Einsatz umweltfreundlicher Technologien im Bauwesen und die Realisierung von Energieeinsparpotentialen vorantreiben.
  • Das Verbraucherverhalten in der Region durch öffentliche Information über neue Erkenntnisse im Umweltschutz und bei umweltfreundlichen Technologien positiv beeinflussen.

Der Verein hat hierzu insbesondere die Aufgabe

  • Mittel zur Verwirklichung der Ziele des Vereins einzuwerben.
  • Angebote zur Fort- und Weiterbildung von Verbrauchern und Handwerkern über neue Erkenntnisse  im Umweltschutz und umweltfreundlichen Technologien und über Energieeinsparpotentiale zu gestalten.
  • Einschlägige Wissenschaft und Forschung zu fördern.
  • Mit Initiativen, Institutionen und Vereinen zusammenzuarbeiten, die gleiche oder ähnliche Ziele verfolgen.

Die zur Erfüllung des Vereinszweckes benötigten Mittel sollen durch Mitgliedsbeiträge, öffentliche Beihilfen des Landes, des Bundes, der Europäischen Union und Spenden aufgebracht werden.